Wir wissen wenig über dich, W. G.,
eigentlich nichts. Und keine provisorische
Holzkreuzbestellung, kein Blumenkränzli ,
auch einen Wunschpfarrer gibt es nicht.
Aber von deiner Strasse bis zur
Bäckeranlage sind es kaum hundert Meter,
diesem kurzen Weg wirst du sicherlich bekannt
gewesen sein. Doch der Asphalt schweigt.
W. G. hiess auch mein Mathematiklehrer
im Dorf. (Niemandem gönnten wir den doppelten Bein-
bruch mehr als ihm.) Was aber zerbrach in dir, W.,
dass du weder Lehrer noch Schreiner geworden bist,
allein gewohnt hast, allein gestorben und in einen Züri-
Sarg zu liegen gekommen bist. (Löslich die Tonurne danach.
Gemeinschaft erst im Gemeinschaftsgrab.) Auch selber
hast du von dir nichts verraten. Darum schweigen wir
jetzt, W. Vor dir und deiner Einsamkeit. Amen.