Er sprach nicht viel, und wenn, dann nur russisch, sagt die redselige Nachbarin. So gut wie gar nicht sprach er, meint der schwerhörige Nachbar. Er war ein grosser Geschichtenerzähler, versichert sein Freund.
Der I., das war ein grosser Geschichtenerzähler, versichert sein Freund, und ich weiss noch so einiges, und ich wills dir berichten.
Als er in seiner Jugend, zum Beispiel, und was war das für eine Jugend, damals in Nowosibirsk, eine harte, eine frostige, eine hungrige, als er in seiner Jugend einmal von einem Wolf angegriffen wurde, bellte jemand wie ein Hund und verjagte auf diese Weise das Untier.
Als er seine Frau kennenlernte, zum Beispiel, damals in Petersburg, da brachte er sie jeden Abend über die Brücke bis zu ihrem Haus auf der anderen Seite der Newa, und sie unterhielten sich so lang vor der Haustür, dass die Brücken auf seinem Heimweg schon offen waren, und so musste er die ganze Nacht auf den Granitstufen ausharren.
Als er in die Schweiz kam, zum Beispiel, da fütterte er noch monatelang die Tauben mit den Krümeln des getrockneten Brots, das er mitgebracht hatte, schwarz, wie es hier kein Brot gibt, und erzählte ihnen Geschichten, denn der I., das war ein grosser Geschichtenerzähler.
Aber all das berichtet der Freund mir nicht. Denn vielleicht sprach I. wirklich nicht viel, oder so gut wie gar nicht.